Einblicke in den Kohlenstofftransport – Teilnahme am 3. Workshop zur Kohlenstoffverteilung am INRAE in Versailles, Frankreich

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Der 3. Workshop zur Kohlenstoffverteilung, der am INRAE in Versailles, Frankreich, stattfand, brachte internationale Experten zusammen, um zu untersuchen, wie Pflanzen Kohlenstoff verteilen, transportieren und speichern – ein grundlegender Prozess, der das Wachstum, die Produktivität und die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen unterstützt.

Die Kohlenstoffverteilung in Pflanzen ist ein dynamischer und vielschichtiger Prozess, der von Genetik, Physiologie und Umweltinteraktionen beeinflusst wird. Fortschritte in der Molekularbiologie, Biotechnologie und Bildgebung haben neue Erkenntnisse darüber geliefert, wie Kohlenstoff zwischen Quell- und Senkgeweben transportiert wird, wie Umwelt- und Mikrobenfaktoren diese Verteilung beeinflussen und wie diese Mechanismen für eine nachhaltige Landwirtschaft und ein nachhaltiges Ökosystemmanagement optimiert werden können.

Der Workshop wurde von einem internationalen wissenschaftlichen Komitee organisiert, dem Nathalie Pourtau (CNRS/Universität Poitiers), John Lunn (Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie, Golm), Ekkehard Neuhaus (Universität Kaiserslautern), Ruth Stadler (FAU Erlangen-Nürnberg) und Sylvie Dinant (INRAE, Versailles) angehörten. Er deckte ein breites Spektrum an Themen ab:

 

o    Wie Umweltfaktoren die Kohlenstoffverteilung beeinflussen

o    Genetische und molekulare Regulation der Kohlenstoffverteilung

o    Phloembiologie und Kohlenstofftransportmechanismen

o    Kohlenstoffspeicherung und -bindung

o    Mikrobielle und symbiotische Wechselwirkungen, die den Kohlenstofffluss beeinflussen

o    Biotechnologische Innovationen zur Steigerung der Effizienz der Kohlenstoffverteilung

 

Dr. Wolfgang Zierer von der Abteilung für Biochemie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg leistete einen Beitrag zur Sitzung „Innovative Biotech-Lösungen”. Als wissenschaftlicher Koordinator des Cassava Source-Sink-Projekts stellte er die jüngsten Fortschritte bei der Verbesserung des Ertrags von Maniok-Speicherknollen durch die Einführung eines vaskulär lokalisierten und modifizierten Kaliumkanals vor. Diese Modifikation verbesserte die Kohlenstoffverteilung von der Quelle zum Senke, was zu einem höheren Ertrag sowohl unter Gewächshaus- als auch unter Feldbedingungen führte – mit besonders guten Ergebnissen unter Trockenstressbedingungen. Die Präsentation wurde sehr positiv aufgenommen und unterstrich das Potenzial molekularer Ansätze zur Steigerung der Produktivität und Widerstandsfähigkeit von Maniok.

Über die formellen Sitzungen hinaus präsentierte der Workshop faszinierende Forschungsergebnisse zu verschiedenen Arten – von Arabidopsis und Getreide über Kartoffeln bis hin zu Kiwibäumen –, die die breite Relevanz von Studien zur Kohlenstoffverteilung widerspiegeln. Diskussionen über Trehalose-6-phosphat, ein wichtiges Zuckersignalmolekül, beleuchteten die laufenden Bemühungen, die molekulare Regulation der Kohlenstoffverteilung zu entschlüsseln. Die Teilnehmer waren sich jedoch einig, dass die Phloembiologie noch viele offene Fragen aufwirft und weitere Forschung unerlässlich ist, um unser Verständnis dieses wesentlichen biologischen Prozesses voranzubringen.

Der Workshop förderte einen regen wissenschaftlichen Austausch, neue Kooperationen und eine gemeinsame Vision für zukünftige Durchbrüche in der Kohlenstoffverteilungsforschung – mit vielversprechenden Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die globale Ernährungssicherheit. Wir hoffen, dass wir zum 4. Kohlenstoffverteilungs-Workshop wieder willkommen sind, um weitere Fortschritte zu diskutieren!